Eine Trächtigkeit stellt für eine Stute eine große Anforderung an ihren Körper dar.
11 Monate Tragezeit und 60 kg Geburtsgewicht eines Warmblutfohlens sind nur zwei Indikatoren dafür.
Damit die Stute wenig körperliche Reserven für das Fohlen in ihrem Bauch verbraucht, ist ein guter Futterzustand des Tieres essentiell.
Fütterung vor Empfängnis
Grundsätzlich sollte die Fütterung der Stute immer ihrem derzeitigen Energiebedarf angepasst werden. Hauptkriterium ist hierbei ob die Stute aktiv geritten wird oder ausschließlich in der Zucht eingesetzt wird.
Um die Chancen auf eine Trächtigkeit zu erhöhen, sollten bereits einige Monate vo der Geburt Nährstoffe zugeführt werden.
Für die Bildung des Fruchtbarkeitshormons ist Zink die Vorraussetzung. Andere Spurenelemente wie Selen, Mangan und Kupfer erhöhen ebenfalls die Chancen einer Empfängnis.
Beta-Carotin und Vitamin-E runden das „notwendige Nährstoffpaket“ vor der Empfängnis ab.
Beta-Carotin ist übrigens im Sommer im frischen Gras enthalten und baut sich bei der Heulagerung langsam ab.
Die Fütterung der Stute ist somit je nach Weidegang anzupassen.
Frühe Trächtigkeit
Im Regelfall ist der Energiebedarf einer Zuchtstute bis zum 7. Trächtigkeitsmonat bei niedriger Belastung und einem guten Mineralhaushalt gleichbleibend.
Einige Nährstoffe kann das Pferd bei Weidehaltung mit ausreichender Grasaufnahme aus der Umwelt gewinnen.
Der Beta-Carotin und Vitamin-E Bedarf kann bei guter Grasqualität und ausreichender Menge weitestgehend durch das frische Grünfutter gedeckt werden. Die Vitamin D Aufnahme erfolgt über die Haut durch die Sonneneinstrahlung sowie durch das Fressen sonnengetrocknetem Heues.
Vitamin K ist ebenfalls in frischem Gras enthalten.
Wenn durch die Weidehaltung nicht ausreichend Nährstoffe aufgenommen werden können und Stoffe die durch die Weidehaltung dem Pferd nicht zugeführt werden, empfiehlt sich das zufüttern er im vorigen Absatz beschriebenen Stoffe.
Voranschreitende Trächtigkeit ab dem 7. Monat
Ab diesem Zeitpunkt steigt der Bedarf an Eiweis und energieliefernden Nährstoffen enorm an.
Mengenelemente
Aufgrund der voranschreitenden Trächtigkeit und der körperlichen Entwicklung von Mutter und Kind nimmt der Bedarf dieser zu.
Der Calciumbedarf steigt bei einer durchschnittlichen Warmblutstute von 27 Gramm auf 39 Gramm.
Phosphor, der vom Pferdekörper im Laufe der Trächtigkeit benötigt wird, steigt von 15 auf 26 Gramm.
Gleiches zeigt der Magnesiumbedarf (von 11 Gramm auf 13 Gramm).
Ein Mangel dieser Mengenelemente kann zu Problemen bei der Knochenbildung des Fohlens führen.
Spruenelemente
Neben den Mengenelementen ist auch die Anpassung von Spurenelementen für die Stute und uhr Fohlen essentielle wichtig.
Die geläufigste Methode der Bedarfsermittlung ist die Berechnung über das Stutengewicht. Dieses steigt bei einem Warmblut durchschnittlich um rund 150 kg in der Trächtigkeit an. Wichtig ist, dass der Pferdebesitzer die Gewichtsveränderung des Tieres genau im Blick hat um die Spurenelementzufuhr steuern zu können.
Die wichtigsten Spurenelemente sind Kupfer, Zink und Vitamin E. Einer besonderen Bedeutung kommt hier Kupfer zu Tage. Einen Vorrat davon legt sich das Fohlen bereits als Fötos an und speichert die Kupferreserven dann in der Leber ab. Grund dafür ist die sehr Kupferarme Stutenmilch.
In den letzten Trächtigkeitsmonaten steigt der Energiebedarf auf ein sehr hohes Maß an.
Grundlage der Stutenfütterung sollte weiterhin der Weidegang sowie viel zusätzliches Heu und Stroh dazu, darstellen.
Ein besonderes Augenmerk sollte auf die Qualität des Eiweißfutters gelegt werden.
Da die Stute aufgrund des hohen Energiebedarfs sehr viel davon aufnehmen muss, gelangt auch viel im Futter enthaltener Stickstoff ins Pferd. Die Entgiftung von Stickstoff ist für Pferde anstrengend, gerade bei größeren Mengen.
Um Anstrengungen und Probleme bei der Entgiftung zu vermeiden sollte dann qualitativ hochwertiges Futter verwendet werden.
Andernfalls kann dies mit Verdauungs oder Organproblemen verbunden sein.
Empfohlen wird deshalb die Zufütterung von Bierhefe und Ergänzungsfutter mit Lysin und hohem Methamin-gehalt.
Futtertipps kurz vor und am Tag der Geburt
Eine ausreichende Magnesiumgabe wird nicht nur aufgrund des Knochenwachstums empfohlen, sondern wird diesem Mineral , ebenso wie Selen, auch der Vorbeugung frühzeitiger Wehen nachgesagt.
Eine anstrengende Geburt kann ebenfalls den Magnesiumbedarf der Stute erhöhen.
Füttert man B-Vitamine in den letzten Monaten vor der Geburt, soll das Nervenkostüm des Fohlens zum Geburtszeitpunkt positive Entwicklungen zeigen.